Geographie
Neetzow liegt ca. 2 km südlich der Peene, Liepen liegt am Südufer der Peene an der Bundesstraße 110. Die Bundesautobahn 20 ist über den Anschluss Jarmen (10 Kilometer) erreichbar. Die Kleinstadt Jarmen liegt in 11 Kilometer entfernung westlich und die Stadt Anklam etwa 15 Kilometer östlich der Gemeinde.
Statistiken
Eine Statistik der Einwohner nach Altersgruppen und Geschlecht nach Zensus 2011 finden Sie hier als Download im PDF Format: Zensus2011 Personen
Neetzow-Liepen ist in der Fläche die 5 größte & und laut Einwohnern die 3 größte Gemeinde im Amt Anklam Stand: 12/2018
Amt Anklam-Land / Unsere amtsangehörigen Gemeinden
Gemeinde | EW-Zahl nach Zensus 2011 | Größe in km² | Ortsteile |
Bargischow | 302 | 21,03 | Anklamer Fähre, Bargischow, Gnevezin, Woserow |
Blesewitz | 236 | 12,65 | Blesewitz, Alt Sanitz, Neu Sanitz |
Boldekow | 649 | 48,34
| Ausbau Jägersruh, Ausbau Katerberg, Ausbau Kiekut, Ausbau Zinzow, Boldekow, Boldekow Ausbau, Borntin, Glien, Glien Siedlung, Rubenow, Kavelpaß, Putzar, Zinzow |
Bugewitz | 239 | 58,79 | Bugewitz, Bugewitz I, Kalkstein, Kamp, Lucienhof, Rosenhagen |
Butzow | 437 | 12,82 | Butzow, Lüskow, Alt Teterin, Neu Teterin |
Ducherow | 2490 | 77,29 | Ducherow, Busow, Kurtshagen, Löwitz, Marienthal, Neuendorf A, Schmuggerow, Schwerinsburg, Sophienhof, Rathebur |
Iven | 173 | 15,76 | Iven |
Krien | 670 | 21,84 | Albinshof, Krien, Neu Krien, Krien-Horst, Stammersfelde, Wegezin |
Krusenfelde | 159 | 12,55 | Gramzow, Krusenfelde, Krusenkrien |
Medow | 513 | 28,91 | Brenkenhof, Medow, Nerdin, Thurow Wussentin |
Neetzow-Liepen | 819 | 33,67 | Klein Below, Kagenow, Liepen, Neetzow, Padderow, Preetzen, Priemen, Steinmocker |
Neu Kosenow | 493 | 24,89 | Alt Kosenow, Auerose, Dargibel, Kagendorf, Neu Kosenow |
Neuenkirchen | 230 | 15,66 | Müggenburg, Neuenkirchen, Strippow |
Postlow | 301 | 14,71 | Görke, Postlow, Tramstow |
Rossin | 168 | 12,62 | Charlottenhof, Rossin |
Sarnow | 386 | 23,22 | Ausbau, Idasruh, Panschow, Sarnow, Wusseken, Wusseken Kiessee |
Spantekow | 1089 | 70,42 | Dennin, Drewelow, Fasanenhof, Janow, Japenzin, Japenzin Ausbau, Neuendorf B, Rebelow, Rehberg, Schwerinshorst, Spantekow |
Stolpe an der Peene | 285 | 17,67 | Dersewitz, Grüttow, Neuhof, Stolpe an der Peene |
Amtsbereich gesamt | 9.639 | 522,84 | EW je km² 18,43 |
Gemeindeteile & Kurzinformation / Quelle Wikipedia
Neetzow
Ein gut erhaltener Turmhügel im alten Park westlich des Ortes deutet auf eine folgende frühdeutsche Besiedlung um 1230 hin. Aber erst 1454 wurde Neetzow als Netzow erstmals urkundlich genannt.
Im 15. Jahrhundert war das Gut im Besitz des Geschlechts von Heydebreck, es folgte 1517 Drews Budde. Er erhielt 1518 das Lehen von Herzog Bogislaw X. 1671 ging der Besitz an die Familie des schwedischen Generalmajors Burchard Müller von der Lühne. Gegen 1719 wurde Neetzow an den Obrist-Lieutenant Jakob Friedrich von Bomin veräußert. Durch Heirat mit einer Tochter der Bomins ging das Gut 1794 an P. F. von Luck. 1803 oder 1805 ging der Besitz dann an die ursprünglich aus Holstein stammenden Familie Kruse. Seit 1842 war Wilhelm von Kruse (1824-?) Gutsherr, er heiratete ein Fräulein von Essen und wurde im gleichen Jahr in den Adelsstand erhoben. Ihm gehörten neben Neetzow als Stammsitz noch Klein-Below (ab 1848), das Gut und Kirchdorf Gramzow (ab 1803) mit dem Vorwerk Krusenfelde, Kagenow (ab 1852), Priemen (ab 1848) und Steinmocker (ab 1851).
Liepen
Die Hügelgräber der Umgebung lassen auf eine Besiedlung seit der Bronzezeit schließen, die sich in der slawischen Zeit fortsetzt.
1222 wurde Liepen als Lipz, im Burgwart Meseritz gelegen, urkundlich genannt. Herzogin Ingardis als Witwe von Herzog Kasimir II. verlieh das Dorf dem Kloster Stolpe. Später wurde der Ort 1328 auch Lypa genannt. Der Name bedeutet „Linde“.
1865 bestand der Ort aus zwei Teilen, der Domäne, die 1534 aus dem säkularisierten Klostergut entstand und dem Bauerndorf. Die Domäne war an Pächter Rossow vergeben und bestand aus 7 Wohn- und 13 Wirtschaftsgebäuden, einem Armenhaus sowie einer Windmühle. Die Domäne hatte 107 Einwohner in 15 Familien.
Am Hochufer der Peene entstand für den Eigenbedarf des Gutes und des Dorfes eine Ziegelei, die die Tonvorkommen am Peenetal nutzte.
Das Bauerndorf hatte 168 Einwohner in 36 Familien. An Gebäuden waren vorhanden: 1 Kirche mit 1 Prediger-, 1 Küster- und Schulhaus, sowie 1 Predigerwitwenhaus. Darüber hinaus gab es 20 Wohn- und 25 Wirtschaftsgebäude, 2 Windmühlen, 1 Schmiede und 1 Krug. Die Gebäude gehörten zu 6 großen und 5 kleinen Bauernwirtschaften.
Am 1. Juli 1950 wurden die bis dahin eigenständige Gemeinde Priemen eingegliedert.
Die Kirche von Liepen war Mutterkirche zu Preetzen und Priemen, sowie Kagenow.
Priemen
Priemen wurde erstmals 1172 als „Primziz“ urkundlich genannt, es war Bestandteil des Burgbezirkes Meseritz. Es ist eine slawische Gründung am Peenehochufer. Grundlage war dort ein Burgwall mit Siedlung, der Burgwall ist noch heute sichtbar und als geschütztes Bodendenkmal bekannt.
Im 13. Jahrhundert wurde Priemen Bewidmungsgut für das benachbarte Kloster Stolpe. Im 15. Jahrhundert kam das Gut in den Besitz der Familie von Teßin (Tessin), die im 17. Jahrhundert ausstarb. 1658 gelangte dadurch Andreas von Keffenbrink in dessen Besitz. Aber bereits 1728 verkaufte Hauptmann Johann Axel von Keffenbrink das Gut an Obristleutnant Alexander Friedrich Siegmund von Willenson. Auf Grund seiner Beziehungen ging das Gut aber 1798 an Georg Friedrich von Eickstedt. Die Eickstedts verkauften es dann 1849 an von Kruse auf Neetzow.
Die Ortschaft hatte 1865 zwei Teile, das Gutsdorf mit 11 Wohn- und 12 Wirtschaftsgebäuden, sowie 1 Windmühle, 1 Schmiede und 1 Ziegelei. Sie hatte 123 Einwohner, davon 2 Verwalter mit Familien, sowie Gesinde und Tagelöhner. Die Gutsziegelei wurde auf dem Burgwall direkt an der Peene errichtet, sie war aber bereits vor 1880 wieder aufgegeben.
Das Bauerndorf hatte 10 Wohn- und 11 Wirtschaftsbauten, 1 Windmühle und 1 Schmiede. Dieser Dorfteil hatte 64 Einwohner, darunter waren 4 Halbbauern und 1 Kossate, sowie 1 Pachtfischer auf der Peene. Am 1. Juli 1950 wurde Priemen nach Liepen eingemeindet.
Preetzen
Preetzen wurde als „Pretzene“ 1228 urkundlich erwähnt. Es ist eine slawische Gründung und bedeutet „Querfeld“. Der Ort gehörte zum Burgward Meseritz. Er wurde durch Herzog Bogislaw II. der St. Johanniskirche zu Lübeck geschenkt, diese nutzte den Besitz aber nicht, weil der Ort von Wenden besiedelt war. Deshalb hob Herzog Barnim I. 1228 diese Schenkung auf und gab der Kirche von Lübeck andere Besitzungen, bzw. deren Abgaben.
1574 ist verzeichnet, dass Preetzen Allodial-Rittergut ist und an das Geschlecht von Hahn auf Müggenburg zu Teilen gehörte, der weitere Anteil gehörte den von Krakewitz.
Als eröffnetes Lehen (die Vorbesitzer waren wohl ausgestorben) kam das Gut dann 1724 an den Kanzler Philipp Otto von Grumbkow, der aber schon 1725 an Zabel von der Dollen verkaufte. 1732 ging der Besitz an Joachim Ehrenreich von Ketelhack, dann aber wieder 1733 an den inzwischen avancierten Oberpräsidenten und Staatsminister P. O. von Grumbkow. Danach wechselt der Besitz wieder: Adolph Heinrich von Winterfeld, von der Dollen, von Glöden und von Tornow, bis dann Carl Dudy ab 1840 längere Zeit an den Besitz kam.
1865 war Dudy noch Besitzer, das Dorf hatte 9 Wohn- und 12 Wirtschaftsgebäude, 1 Filialkirche, die zu Liepen gehörte und 1 Schulhaus. Im Ort wohnten 144 Einwohner.
Die Dorfanlage ist ein typisches Gutsdorf, mit dem dominierenden Gut und der Landarbeiterkatenzeile. Diese Dorfform hat sich seit dem 19. Jahrhundert kaum verändert, wenn auch das Gut nicht mehr seine Funktion hat.
Das stattliche Gut ist noch heute fast vollständig erhalten, mit Herrenhaus, Inspektorhaus, sowie mehreren Wirtschaftsbauten aus Feldstein mit Backsteinelementen.
Steinmocker - Steinmocker Vorwerk
Ein frühzeitige Besiedlung wird dokumentiert durch eine große Anzahl von bronzezeitlichen (1800 bis 600 vdZ) Hügelgräbern, bislang sind im Heidenholz 12 Hügelgräber entdeckt worden, von denen 3 seltene Steinhügelgräber sind. Diese Sonderform ist wohl dem Steinreichtum der Umgebung geschuldet. Bei Zarrentin/Jarmen ist so ein Beispiel eines Steinhügelgrabes in einer archäologischen Rekonstruktion dargestellt.
Steinmocker wurde 1454 als „Moker by dem Krine“, 1618 als „Steinmucker“ und ab 1698 als „Steinmocker“ erwähnt. Das ist eine slawisch-deutsche Mischform des Namens - Stein = deutsch als Stein und Mocker = slawisch für „feucht“.[1] Die Moränenlandschaft ist von Bächen, Söllen und Findlingen (teilweise in Steinriegeln verarbeitet) gekennzeichnet.
Der Gutsbezirk Steinmocker hatte 1865 16 Wohnhäuser und 13 Wirtschaftsgebäude mit 169 Einwohnern. Das getrennt ausgewiesene Bauerndorf hatte zur gleichen Zeit: 1 Kirche, 1 Schule, 1 Schmiede, 3 Krüge, 7 Wohnhäuser und 9 Wirtschaftsgebäude. Es hatte 45 Einwohner und 4 Bauernwirtschaften, die in den Zahlen enthalten sind. Die Besonderheiten, die mit dem Namen des Ortes zusammenhängen, sind die Großfindlinge:
- Riesenstein südwestlich des Dorfes am Ende der sogenannten Drahtkoppel,
- Riesenstein im Steinmockerschen Holz, 20 m vom Waldrand entfernt, etwa 500 m in Verlängerung der Koppel (südwestlich Jarmen).
Die beiden Steine sind durch eine Sage miteinander verbunden. Der Stein in der blockreichen Drahtkoppel, einer extensiven Weide, liegt frei von allen Seiten zugänglich und hat ein Volumen von etwa 10 m³. Leider wurde er durch Keile in vier Teile gespalten. Der Gneisblock ist von Orthoklasporphyroblasten mit 1–2 cm Durchmesser durchsetzt. Seine Länge beträgt 3 m, Breite und Höhe jeweils 2,50 m. Doppelt so groß (20 m³ Volumen) und völlig unzerstört liegt der zweite Riesenstein, ein grobkörniger Granit mit bläulichen Quarzen etwas versteckt im Wald. Seine Herkunft aus Småland (Schweden) kann als gesichert gelten. Er misst 5,10 m in der Länge, 3,40 Breite, 2,40 m Höhe und hat einen Umfang von 13 m. Folgendes berichtet die Sage: „Es lebten in alten Zeiten zwei Riesen, der eine in der Gegend von Anklam, der andere in der Gegend von Demmin. Sie gerieten in Streit miteinander und bewarfen sich gegenseitig mit diesen großen Steinen. Aber die Steine waren doch zu schwer, so daß sie schon bei Steinmocker niederfielen und sich nicht einmal erreichten.“
Am 1. April 1937 wurde Steinmocker in die Gemeinde Krien zwangseingemeindet. Zum 1. August 1946 wurde die Eingemeindung rückgängig gemacht und Steinmocker bestand wieder als eigenständige Gemeinde. Am 13. Juni 1999 wurde die Gemeinde Steinmocker nach Neetzow eingemeindet.
Es gab bei Steinmocker einen Gasthof, der als eigenständige Ortschaft mit dem Namen „Mantzelshof“ (auch Mentzelshof) galt und bei dem auch ein Vorwerk angelegt wurde, das aber als Pertinenz zum Gut Klein Below gehörte. Laut Preuß. Urmesstischblatt von 1835 bestand der Ort nur aus einem unbezeichneten Gebäude am Landweg zwischen Steinmocker und Krien. Dieser Ort wurde erstmals 1865 bei Berghaus erwähnt, der Krug wurde dann aber mit dem Vorwerk überbaut, damit verschwand auch der Name, er wurde nur in den Messtischblättern 1880 und 1920 als "zu Steinmocker" bezeichnet. Später hieß er dann "Steinmocker-Abbau", "Steinmocker-Ausbau" und "Steinmocker-Vorwerk".
Padderow
Padderow wurde 1222 erstmals urkundlich als „Pedrov“ auch „Pedrow“ genannt. Das bedeutet im Slawischen so viel wie „Untergraben“. Die urkundliche Nennung erfolgte, als Herzogin Ingardis, Witwe Kasimirs II., das Dorf dem Kloster Stolpe schenkte. Wie lange das Dorf im Besitz des Klosters blieb, ist derzeit unklar.
Nach den ersten Berichten gehörte das Gut vor 1718 Oberst Wilhelm Burchard Freiherr Müller von der Lühne. Dieser verkaufte das Gut im gleichen Jahr an den schwedischen General-Major Hans Julius von Kirchbach. Die Familie von Kirchbach war mit Hans Gotthilf erst 1701 aus Thüringen nach Pommern eingewandert. 1720 wurde Hans Julius von Kirchbach vom schwedischen König Friedrich in den Freiherrnstand erhoben. Bis nach 1865 blieb das Gut im Besitz der Kirchbachs.
Das Dorf hatte mit Gut nur 4 Häuser und 10 Wirtschaftsgebäude und insgesamt 60 Einwohner, die zur Jarmener Kirche eingepfarrt und nach Groß Toitin eingeschult wurden. Bis zum 1. August 1946 war Padderow ein Ortsteil von Krien, danach wurde der Ort nach Neetzow umgegliedert. Seit dem 1. Januar 2015 ist Padderow ein Ortsteil der Gemeinde Neetzow-Liepen.
Klein Below
Klein Below ist ein alter Siedlungsplatz, das belegt das westlich vom Dorf gelegene bronzezeitliche Hügelgräberfeld mit relativ großen Grabhügeln. Derzeit sind fünf noch gut erhalten. Das Hügelgräberfeld ist an der Straße mit einer Info-Tafel versehen. Auch andere archäologische Nachweise sind in der Umgebung vorhanden.
Klein Below wurde 1272 erstmals urkundlich als Belowe erwähnt. Der slawische Name bedeutet „Weißwasser“ oder „Weißbach“. Erst 1698 wurde der aktuelle Name verwandt.
Der Ort ist ein typisches Gutsdorf mit dem Gut und der Landarbeiterkatenzeile. Klein Below bildete mit Mantzelshof ein Rittergut. Im Lehnbrief erhielt 1536 die Familie Heyden das Lehn über den Ort. Erst 1850 verkaufte Karl Heinrich August Hans von Heyden das Gut an Wilhelm von Kruse auf Neetzow. 1865 hatte Klein Below 4 Wohnhäuser und 5 Wirtschaftsgebäude mit 59 Einwohnern.
Seit 1893 wurde Klein Below von der Mecklenburg-Pommersche Schmalspurbahn (MPSB) mit der Strecke Friedland-Jarmen tangiert, die wie alle anderen Strecken 1945 als Reparation demontiert wurde.
Kagenow
Kagenow wurde erstmals 1307 als Kaghenowe urkundlich erwähnt. Kagenow ist eine slawische Gründung und bedeutet so viel wie „Kiefernbusch“. Bereits 1353 wurde der aktuelle Name genutzt.
Kagenow lag an dem mittelalterlichen Handelsweg von Süd nach Nord oder umgekehrt über die regional wichtige Fähre von Kagenow nach Gützkow über die Peene. Hier überquerte auch 1675 der Große Kurfürst beim Kriegszug gegen Schwedisch-Pommern die Peene. Um 1880 hatte Kagenow die Form als Gutsdorf mit dem Gut und der Landarbeiterkatenzeile sowie der am Gutshof liegenden Kirche.
Mit seinen Bodendenkmalen in der Umgebung, wie bronzezeitlichen Hügelgräbern, slawischem Burgwall und frühdeutschem Turmhügel, kann man auf eine frühe und durchgängige Besiedlung schließen. Kagenow war ein Gutsdorf, das vom Gut und seinen Landarbeiterkaten geprägt war. Es hatte aber auch einen Bauerndorfteil. In der Neuzeit entstanden dann noch Siedlungshöfe.
1326 hatte das Dorf zwei Güter, das von Ritter Martin von Winterfeld und das von Ritter Klaus Heyden, letzterer mit den Heyden aus Kartlow verwandt. Heyden hatte an der Grenze zu Priemen unweit der Peene eine Burg errichtet, diese Stelle heißt heute der „Schlossberg“. Die Winterfeld hatten ihren Erstsitz wohl auf der Turmhügelburg „Judenberg“ (warum dieser so heißt ist unklar) und später im Herrenhaus nahe der Kirche. Auf dem nahe gelegenen „Gerichtsberg“ durften beide Herren „an Hand und Hals“ richten.
Die Familie Heyden verkaufte ihren Anteil an Kagenow 1419 an die Familie Netzow. Nach den Erbauseinandersetzungen in der Familie von Winterfeld von 1709 bis 1724 wurde deren Anteil ebenfalls an Rittmeister Bernd Ludwig Netzow verkauft. Damit hatte er das ganze Dorf in Besitz, außer dem Bauernanteil. Ludwig von Netzow verkaufte den Besitz 1842 an Wilhelm von Kruse auf Neetzow.
1865 hatte der Gutsdorfanteil 1 Kirche, 1 Küsterhaus, 1 Schule, 1 Herrenhaus, 8 Wohnhäuser und 12 Wirtschaftsgebäude. Das Gutsdorf hatte 112 Einwohner. Der Bauerdorfanteil hatte 4 Wohnhäuser, 3 Wirtschaftsgebäude und 1 Schmiede, Einwohner waren dort 21, davon 1 Familie in der Schmiede und 2 in den Bauernwirtschaften, dazu die Knechte und Mägde.
1940 entstand durch intensive Baggerung der so genannte Kiessee von Kagenow, dort wurde der Kies für den Bau des Flugplatzes der Wehrmacht in Tutow abgebaut. Hier wurden Grabstätten der brandenburgischen Soldaten des Krieges von 1675 gefunden, auch Skelette der getöteten Pferde wurden gefunden. Die Datierung erfolgte an Hand von Uniformteilen (z. B. Knöpfe und Waffen). Später war der entstandene See eine beliebte Badestelle für die südlich der Peene gelegenen Dörfer. Daneben am Fischerhaus Kagenow an der Peene entstand ein Ferienlager. Am 1. Juli 1950 wurde die Gemeinde Kagenow nach Neetzow eingemeindet.